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Über einen neolithischen "Durchgangs-Grabhügel" in Irland

Vor ein paar Tagen fand ich einige Fotos eines Grabhügels, der sich im County Meath in Irland befindet, die in einer öffentlichen Facebook-Gruppe geteilt wurden. Zum Originalbeitrag!

 

Korrekt heißt der Hügel "Four Knocks Passage Tomb".

 

Ich übersetze hier mal den Text, der zu dem Beitrag mitgeliefert wurde:

 

Das "Durchgangs-Grab" bei Fourknocks, `Na Fuair Cnocs` - der "kühle Hügel", der auf keiner historischen Karte markiert ist, liegt ca. 2 km nordwestlich des Dorfes "The Naul - An Aill" - die Klippe oder Fels, Grafschaft Dublin, an der Dublin/Meath-Bezirksgrenze.

 

Der Hügel hat einen Durchmesser von 19 Meter und wird von einer kleinen Trockenmauer umfasst, in der ein kurzer, offener Durchgang ist, der sich nach Nordnordost öffnet. Dieser Durchgang mündet in einer sehr weiten und ungewöhnlichen, birnenförmigen Kammer, die ursprünglich ein hölzernes Dach hatte, das von einem zentralen Stützpfeiler getragen wurde.

Diese Haupthalle misst 6,5 Meter mal 7,5 Meter und wird nun von einer Betonkuppel überdacht.

Drei kleinere Nischen öffnen sich in dieser Kammer und jede wird von einem einzelnen "sill stone" abgegrenzt.

 

11 strukturierte Steine des "Grabes" zeigen wunderschöne, neolithische Felskunst.

Es sind wunderbare Beispiele von spitzen Zickzack-Mustern, Dreiecken und Wellenmustern, besonders über den drei Quersteinen über jedem Nischeneingang, die ähnlich denen von Newgrange sind. Eine der Steinsäulen zeigt ein halbmondförmiges Motiv. Eine andere Steinsäule könnte eine Gravur zeigen, die einen Mund darstellen könnte, die Zeichen darüber könnten eine Nase und ein Auge darstellen und wären somit die früheste Darstellung eines menschlichen Antlitzes in Europa aus dieser Periode.

 

Es wird angenommen, dass der Hügel ca. 3.000 v. Z. errichtet wurde, mit späteren Begräbnissen um ca. 2.000 v. Z.

Das Grab wurde von 1950 - 1952 von Hartnett ausgegraben. Während der Ausgrabungsarbeiten stießen die Archäologen auf die Überreste von 65 Bestattungen von Erwachsenen und Kindern, sowohl eingeäschert als auch unverbrannt. Diese Bestattungen wurden im Durchgang  und in den Nischen gefunden, aber nicht in der Hauptkammer.

Die Bestatteten waren mit persönlichen Beigaben ausgestattet, z. B. Stein- und Knochenanhänger, Perlen und Knochennadeln, die mit den menschlichen Überresten vermischt waren.

 

Es wurde keine Töpferware im Hügel gefunden, obwohl zwei Scherben der "Carrowkeel Ware" am Hügel ausgegraben wurden.

Die Bestatteten waren von flachen Steinplatten bedeckt und somit versiegelt.

 

Wenn ich mir die Fotos ansehe, sehe ich dieses "Grab" als einen manifestierten Mutterbauch-Hügel, in dem die Verstorbenen zur Wiedergeburt geführt wurden.

 

Aber - im Detail:

 

Schon von der Ferne erkannt man den runden Hügel als Mutterbauch oder Mutterbrust. In Gegenden, die arm an natürlichen Höhlen sind, wurden schon früh Stein- und Erdhügel errichtet, um Mutter Erdes Bauch und Brust zu gestalten, um dort die Wiedergeburt im mütterlichen Feld durchzuführen zu können.

In der Nähe wurden noch zwei weitere Grabhügel gefunden, die allerdings noch nicht erschlossen sind und die man auch nicht betreten kann.

Vergleichen wir die Grundstruktur:

Vulva Ritzzeichnungen Abri Cellier, Frankreich
Vulva Ritzzeichnungen Abri Cellier, Frankreich

Links der Grundriss des Erdhügels. Er hat eine deutliche Vulva- und GeBärMutterform, der Eingang geht fast genau nach Norden (NNO), sodass die drei "Nischen" zu den Kardinalpunkten Osten, Süden und Westen zeigen.

Rechts sind vulvaförmige Steinritzungen aus Frankreich. Ähnliche bis identische Vulvaritzungen finden sich weltweit in den prähistorischen Höhlen und auf und an Felswänden.

 

Schauen wir uns die Nischen an, hinter denen die Verstorbenen gefunden wurden:

Das Besondere sind die "Decksteine" die oben über den Durchgängen den Zugang zu den Nischen bilden.

Man erkennt rautenförmige Zentralmuster, die von Zickzacklininen eingefasst werden.

Rautenmuster sind das Symbol für die Vulva und die GeBärMutter, die Wellenlinien sind die Symbole für die Ahninnen - der ewige Kreislauf des Lebens, der von der Mutter zur Tochter weiter gegeben wird.

Hier sind sehr gut die Rauten- und Zickzackmuster zu erkennen.

Die Zickzackmuster können auch die M- und W-förmigen Darstellungen der Geburtshaltung sein.

Auch korrelieren die Zackenmuster mit dem gezackten Sternbild Cassiopeia, das einerseits mit der M-Haltung die Milchstraße gebiert und andererseits die Mutterbrüste darstellt, aus der die himmlische Milch (Galaxie) über das nächtliche Firmament spritzt (s. WanaRunar-Kurs Modul 1 Lektion 2, Kapitel 2 und Modul 2, Lektion 4, Kapitel 2).

 

Die "Schnittstellen" zwischen den Rauten bilden X-e, die schon seit Anbeginn der Menschheit das Symbol für die Wiedergeburt (und damit für das ewige Leben im weiblichen Mutterbauch) stehen.

Zickzackmuster des Längssteins im Hügel
Zickzackmuster des Längssteins im Hügel
"Ahninnen-Baum" mit M-Gebärhaltung, Pfahlbaumuseum Bodensee
"Ahninnen-Baum" mit M-Gebärhaltung, Pfahlbaumuseum Bodensee
Sternbild Cassiopeia
Sternbild Cassiopeia

X-förmige Ritzungen auf Rötelstein, Blombos-Höhle, Südafrika, ca. 70.000 Jahre alt
X-förmige Ritzungen auf Rötelstein, Blombos-Höhle, Südafrika, ca. 70.000 Jahre alt
X-Markierungen auf Löwenköpfchen, Vogelherd, ca. 25.000 Jahre alt
X-Markierungen auf Löwenköpfchen, Vogelherd, ca. 25.000 Jahre alt
X-Markierungen auf Mammutfigürchen, Vogelherd, ca. 25.000 Jahre alt
X-Markierungen auf Mammutfigürchen, Vogelherd, ca. 25.000 Jahre alt

Gesamtansicht einer Nische.

 

Leider gibt der Text nicht wieder, welche Abbildungen zu welcher Nische (Ost, Süd, West) gehören.

Freistehender Stein mit konzentrischen Kreismotiven.

 

Auch dies ist ein Motiv, dass seit Urzeiten die Ahninlinie - und damit die Wiedergeburt in der mütterlichen Sippe - symolisiert.

Fazit:

 

Anhand dieses Grabhügels können wir erkennen, dass auf Irland noch eine starke mutterzentrierte Kultur am Leben war, während zur selben Zeit Festlandeuropa schon mit den Überfällen und Eroberungen der Kurgan-/Jamnaja-Krieger zu tun hatte und bereits ein Großteil der indigenen Männer ausgelöscht worden war.

Das Patriarchat fing an, sich durchzusetzen, nach Irland kam es erst gut 1000 Jahre später mit den frühen Kelten.

 

Ein besseres Foto von dem Stein, mit dem "menschlichen Antlitz"  als im FB-Beitrag, gibt es hier!

Und wenn du bei Ecosia oder Google "four knocks megalithic art" eingibst, bekommst du noch mehr Informationen und Bilder.

 

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