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Über "Frühere Leben"

Eine recht fest gefügte Annahme in der spirituellen Esoterik ist der Glaube an "frühere Leben", also, dass die unsterbliche Seele einer Person sich zu unterschiedlichen Zeiten in unterschiedliche Körper "inkarniert".

 

Was ist dran an diesem Mythos?

 

Durch sämtliche Theologien weltweit zieht sich der Faden der Reinkarnation, egal ob man nach Asien (dort ganz besonders, siehe Taoismus, Hinduismus und Buddhismus), Afrika oder Europa schaut.

Vor der Christianisierung, die die Reinkarnation nur Christus als Erlöser zugesteht, war es üblich und Brauch, dass "junge, germanische Frauen nackt auf Gräbern tanzten". So beschreibt es zumindest Tacitus in seiner "Germania". Doch was hat das mit der Reinkarnation und den "Erinnerungen an frühere Leben" zu tun? Dazu mehr weiter unten.

 

Viele Menschen, besonders in esoterischen Kreisen, glauben, dass ihr Leid oder ihre Probleme aus Taten stammen, die sie in einem "früheren Leben" machten.

 

Ein Beispiel:

 

Ich leide unter dem Umstand, dass ich extrem Wasserscheu bin (hier wirklich als Beispiel, tatsächlich bin ich überhaupt nicht Wasserscheu) und in kein Gewässer, selbst nicht im Schwimmbad, gehen kann.

 

Da sich in meinem jetzigen Leben keine Ursache für diese Wasserscheu findet (z. B. beinahe Ertrinken als Kleinkind), wird dieses Problem in ein "früheres Leben" verortet. So als hätte meine frühere Person entweder jemanden ertränkt oder wäre selbst durch Ertrinken ums Leben gekommen.  Klingt mehr oder weniger logisch.

 

Andere Menschen sind einfach nur an ihren früheren Leben interessiert und begeben sich in die Hände von Reinkarnations-TherapeutInnen oder machen "geführte Rückführungen", also Traum- bzw. Phantasiereisen unter Anleitung, in frühere Leben.

 

Hierbei besteht die Gefahr, dass sogenannte "False Memorys" erinnert werden, Erinnerungen, die niemals stattgefunden haben. Das ist ein psychologischer Trick, dem unser Gedächtnis nur allzu leicht aufsitzt und von manipulativen Menschen gerne zur Lenkung ihres persönlichen Umfeldes genutzt wird - nennt sich Neudeutsch auch "Gaslightning" (aus der Psychodrama-Kunst der 40er Jahre des 20. Jahrhunderts in Literatur, Theater und Film, z. B. Gaslight).

 

Wenn nun die Erinnerung während so einer Rückführung auftaucht, dass man sich als Cleopatra oder als Dschingis Khan erinnert, darf man getrost davon ausgehen, dass hier eher ein Wunschdenken erfüllt wird, als ein tatsächliches Leben in dieser Person oder dieser Epoche.

 

Dennoch können wir sehr wohl Erinnerungen an unsere früheren Leben haben. Nur eben nicht als Cleopatra. Es sei denn, deine gesamte Ahninlinie leitet sich aus Ägypten ab (oder Griechenland? War Cleopatra nicht Griechin?), dann eventuell, denn sie hinterließ ja mehrere Kinder.

 

Wenn du Erinnerungen an frühere Leben hast, dann sind das Erinnerungen aus deiner direkten Blutslinie, deiner direkten AhnInnen.

 

Durch die Traumaforschung ist mittlerweile bekannt, dass sich epigenetisch traumatische Erlebnisse unserer direkten Vorfahren - Eltern, Großeltern, Urgroßeltern usw. in den Bestandteilen der DNA nachweisen lassen. (Hier eine Auswahl an Dokumentationen zum Thema bei youtube.)

Das heißt, ich kann mich zwar nicht an Einzelheiten aus den früheren Leben meiner AhnInnen erinnern, aber ich fühle ihre Leben in mir. Ich fühle mich wohl, wo sie sich wohl gefühlt haben, ich leide oder ängstige mich, wo sie litten oder Angst hatten. Das betrifft hauptsächlich Orte, Situationen, eine bestimmte Art von Personen und natürlich Gefühle.

 

Hier kann man dann mit einer "Rückführung" beginnen, direkt an der eigenen Ahninlinie.

 

Und damit kommen wir zurück zu den nackt auf Gräbern tanzenden Germaninnen des Tacitus.

Was hat er hier (nicht) beobachtet (er war nie in Germanien und kannte alles nur vom Hörensagen)?

 

Es handelte sich wohl um ein schamanisches Ahnen-Wiedergeburts-Ritual.

 

Junge Mädchen und Frauen tanzten auf den bronzezeitlichen Grabhügeln, um die Seelen der Verstorbenen in ihre Körper zu locken und diese zur Wiedergeburt im menschlichen Körper zu animieren (eine ähnliche Technik wurde noch bis in moderne Zeiten von Schamaninnen in Korea ausgeführt. Männliche Schamanen gibt es nicht in Korea, hat was mit dem Konfuzianismus zu tun).

 

Für den "zivilisierten Römer" Tacitus natürlich barbarisch, Ekel erregend und primitiv.

 

Das Wissen um die Seelenweitergabe/Reinkarnation trugen unsere AhnInnen seit Jahrzehntausenden in sich. Ich behaupte sogar, dass der Ursprung des Schamanismus im "Ahnenseele holen" bestand, weniger in der Jagdmagie oder der Heilung von körperlichen oder seelischen Krankheiten. Die Verbindung zu den Ahninnen, den Ur-Müttern, war sehr stark und wurde von Generation zu Generation weiter gegeben. Denn alle Menschen entstehen, wachsen und kommen aus einer GeBärMutter.

 

Und so "vererbt" sich die Erinnerung an die früheren Leben unserer AhnInnen in uns selbst.

 

Wenn du auch den heilsamen Kontakt zu deinen AhnInnen aufnehmen möchtest, dazu biete ich Kurse an: Hier geht's hin!

 

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