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Urspring und Blautopf als Quellen im Mutterschoß

Als UNESCO-Weltkulturerbe gelten die eis- und steinzeitlichen Höhlen auf der Schwäbischen Alb, besonders im Achtal zwischen Blaubeuren und Schelklingen, sowie im Lonetal (dazu mehr in Teil 2 und 3 dieses Blogs).

 

Wenn man sich die Landschaft im Achtal ansieht, so fällt als erstes auf, dass zwei Karstquellen als Anfangs- und Endpunkte des Achtals einrahmen: Blautopf und Ach-/Urspring.

 

Die Blautopf (ich wähle hier bewusst den Artikel die) ist wohl eine der berühmtestens Quellen Deutschlands. Je nach Lichteinfall leuchtet das Wasser in den verschiedensten Blau- und Grüntönen. 

 

Blau und Ach/Urspring vereint, dass beide Quellen in ein steiles Berghalbrund eingebettet sind, die wie die geöffneten Schenkel von Mutter Erde die Quellen gebären. 

Sowohl um die Urspringquelle als auch am Blautopf wurden im 11. und 12. Jahrhundert Benediktinerklöster gebaut. In Blaubeuren lebten Mönche, in Urspring sehr eigenständige und unabhängige Nonnen.

Heute ist dort ein Gymnasium mit Internat, die Urspringschule, untergebracht. Die Urspringtopf ist komplett Ummauert, wohingegen die Blautopf nur im vorderen Abflussbereich Mauern aufweist. Die Blau hat einfach eine zu starke Strömung, als dass man dort bauen kann.

Urspring und Ach genau gegenüber liegt der halbkugelige Lützelberg, bzw. Herz-Jesu-Berg, wo 1708 die damalige Oberin des Klosters Urspring eine Wallfahrtskapelle mit Kreuzweg zum Dank für die Verschonung vor Plünderung und Vergewaltigung durch französische Truppen errichten ließ.

 

D. h. für uns, die kleine Kapelle auf der Spitze des Lützelberges hat keine Bedeutung in der Überdeckung des originär als Mutterberg gesehenen Hügels. Anders als die christliche Vereinnahmung der Karstquellen Blautopf und Urspring, wo schon vor den Klostergründungen kleine Kirchen errichtet wurden, so wie auf allen vorchristlichen, heiligen (Kult-)Plätzen.

Sehen wir uns nun das gesamte Gebiet von Urspring/Ach und Lützelberg an:

 

Geformt von der Ur-Donau hat hier der Fluss vor ewigen Zeiten eine Schleife gebildet in deren Mitte der Lützelberg stehen geblieben ist und an deren Steilufer sich die Quellen Ach und Urspring, sowie die Höhlen Hohle Fels, Sirgenstein und Geißenklösterle in Fließrichtung Nordost befinden. Auch die Blau war zuerst direkt ein Kind der Donau, bis diese sich in ihr heutiges Bett einige Kilometer weiter östlich zurück gezogen hat.

Wenn wir genauer das Luftbild von Ach und Lützelberg ansehen, fällt auf, dass beides die Form einer Vulva hat. Man kann auch gerne eine Gebärmutter in die Landschaft interpretieren.

 

NIcht umsonst wurde wenige Meter von hier hier die bisher älteste weibliche Figur gefunden - die über 35.000 Jahre alte "Venus" vom Hohle Fels.


Hier geht es zu Teil 2 meiner Höhlentour: Drei Höhlen im Achtal

Hier geht es zu Teil 3 meiner Höhlentour: Drei Höhlen im Lonetal

 

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